Die drei Konzerte meines Lebens

Dies ist der zweite Versuch etwas über die drei Konzerte meines Lebens zu schreiben, besser über die drei wichtigsten, besten, intensivsten und was weiß ich noch, unvergesslichsten Konzerte meines Lebens, die auch wahrscheinlich nicht mehr getoppt werden können. Natürlich war ich bei wesentlich mehr als drei Konzerten, und das war auch der Grund, weshalb ich mich beim ersten Versuch total verheddert, verfahren, verirrt habe. Ich wollte allen gerecht werden, Jazz, Rock, Avantgarde. Zu viele wunderbare musikalische Momente habe ich erleben dürfen, und die wollte ich alle würdigen. Aber das Thema verlangt, mich auf die drei zu fokussieren, die für mich aus allen anderen herausragen. Um die Sache zu konkretisieren, diese drei unvergesslichen Erlebnisse bescherten mir Jazz-Musiker, genauer Free-Jazz-Musiker. Eine Musik, bei der sich die meisten die Ohren zuhalten, schreiend weglaufen und sich fragen ob das noch Musik oder nicht vielmehr unerträglicher Krach sei. Um die Geschichte dieser drei Konzerte erzählen zu können, muss ich etwas weiter ausholen.

Von 1976 bis 1989 bin ich jedes Jahr zu Pfingsten an den Niederrhein nach Moers gefahren. Das „New Jazz Festival“, das alljährlich an diesem Wochenende dort statt fand, wurde eine Pflichtveranstaltung für mich und meine Freude. Vier Tage voller Musik von morgens bis abends. Darunter auch viel Free Jazz. Ich habe alles aufgesaugt. In West-Berlin, wo ich lebte, gab es zu dieser Zeit das ganze Jahr über sehr viel Möglichkeiten Jazz und Free Jazz zu erleben. Ich war meistens dabei. Es waren paradiesische Zeiten. Schon einige Jahre bevor ich erstmals nach Moers fuhr, standen, parallel zu den Berliner Jazztagen, zwei Engländer und ein Deutscher auf der kleinen Bühne des Berliner Clubs Quasimodo. Es waren der Gitarrist John McLaughlin, der Bassist Peter Kowald und der Drummer Tony Oxley. Ein Free-Jazz-Konzert. Das Jahr war 1968, die Revolte hatte auch die Musik erreicht. Es war das erste Konzert einer Reihe, die sich über Jahrzehnte, zunächst als Gegenveranstaltung zu den traditionellen Jazztagen, später als integrierter aber eigenständiger Programmpunkt dieses Festivals etabliert hatte. Das „Total Music Meeting“ war geboren. Die drei Musiker, die dieses Konzert spielten, sind mir später immer wieder begegnet. Jener John McLaughlin sollte einige Jahre später, Anfang der Siebziger Jahre mit seinem Mahavishnu Orchestra und der Platte The Inner Mounting Flame, mein musikalisches Leben vollkommen verändern. Zu der Zeit hatte er sich bereits vom Free Jazz ab-, einem indischen Guru zugewandt und trug fürderhin nur noch weiße Anzüge. Diese Wandlung ist im Bandnamen ablesbar. Mich störte das nicht, vielmehr faszinierte mich dieser virtuose Highspeed Fusion Jazz grenzenlos. So etwas hatte ich noch nie gehört. Diese Platte war mein Einstieg in den Jazz. Denn wer bei McLaughlin ist, ist auch sehr schnell bei Miles Davis, der sogar ein Stück nach dem Gitarristen benannte. Und wer bei Miles ist, ist sofort drin im unendlichen Jazzkosmos. Es gab so viel zu entdecken, unter anderem Free Jazz.

Dieses Konzert im Quasimodo war nicht nur der Startschuss für eine neue musikalische Reihe, sondern auch der Grundstein für ein selbstverwaltetes Label für freie und improvisierte Musik. Ein Jahr später, 1969, wurde FMP in Westberlin gegründet. FMP steht für Free Music Production. Die Gründer waren Jost Gebers, der die Geschicke der Firma leitetet und die Platten produzierte, der Pianist Alexander von Schlippenbach, der Saxophonist Peter Brötzmann und der Bassist Peter Kowald. Ab Mitte der Siebziger Jahre leitete Gebers FMP alleinverantwortlich, seine Frau Dagmar, eine sehr gute Fotografin, begleitete die Konzerte mit ihrer Kamera. Die Musiker blieben dem Label eng verbunden. Später wird von Kowald und Brötzmann noch die Rede sein. Beide stammten aus Wuppertal. Diese Stadt im Bergischen Land brachte noch einige weitere Musikerinnen und Musiker des Free Jazz hervor. Sie ist neben Berlin und Frankfurt eine der Keimzellen für freie Musik in Deutschland.

Von Jost Gebers ist folgender Satz übermittelt: „Jede produzierte Langspielplatte, jede Covergestaltung, jedes mitgeschnittene und abgemischte Konzert war ein individuelles Ereignis, geprägt von der fundierten Überzeugung, dass die Wahrheit der Musik das konkrete akustische und soziale Ereignis auf der Bühne sei und der daraus folgende Tonträger seinen Sinn in erster Linie als Erinnerungsträger an eine lebendige Konstellation haben könne.“ Free Jazz gehört also auf die Bühne, aus der Konserve ist der Eindruck dieser vitalen Musik allenfalls eine Inhaltsangabe, ein Teaser, der nicht annähernd das zu vermitteln vermag, was es heißt das ganze Schauspiel auf einer Bühne miterleben zu können. Die Bühne ist der definitive Ort für Free Jazz. Leider sind diese Bühnen mittlerweile sehr rar geworden. FMP veröffentlichte also fast oder ausschließlich nur Konzertmitschnitte. Es gab zwar im Wedding ein kleines Studio, aber mir ist nicht bekannt, ob unter den mehr als 400 Veröffentlichungen auch nur ein einziges Studioalbum ist.

Aber verlassen wir zunächst Berlin und FMP und gehen dahin, wo für mich alles angefangen hat, nach Moers. Dort stand vermutlich am 23.05.1980 ein amerikanisches Quintett auf der Bühne, The Art Ensemble of Chicago. Ich habe die Band mehrfach live gesehen, aber dieser Auftritt war herausragend. Was ausgerechnet dieses Konzert von den anderen unterschied, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht war es die Atmosphäre dort auf der Wiese im Moerser Stadtpark, das strahlende Wetter. Mag sein, ist aber letztendlich auch nicht entscheidend. Dieses Konzert ist eines der drei Konzerte, um die es hier geht.

Wie der Name schon sagt, stammte die Band aus Chicago. Alle Musiker waren Mitglieder in einer Vereinigung namens AACM. Das steht für Association for the Advancement of Creative Musicians, eine von Musikern gegründete Vereinigung zur Unterstützung und Förderung schwarzer Musiker und Musikerinnen sowie innovativer Musik. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1965 in Chicago. Im Unterschied etwa zu FMP war AACM jedoch kein Label.

Die Band bezog sich stark auf afrikanische Wurzeln, was sowohl optisch als auch akustisch überaus deutlich wurde. Ihre Musik war stark perkussiv. Unzählige Perkussionsinstrumente waren im Einsatz, die nicht nur der phantastische Drummer Don Moye bediente, sondern alle. Die Mitglieder der Band waren stets in afrikanische Gewänder gekleidet, die Gesichter bemalt. Nur einer stand stets in einem weißen Arztkittel und ohne traditionelle Bemalung auf der Bühne, Trompeter Lester Bowie (gest. 08. Nov. 1999). Mit dem Begriff Free Jazz ist die Musik des Art Ensemble nicht zu fassen. Für sie war es schlicht „Great Black Music“, was in diesen Jahren viele schwarze Musiker für sich in Anspruch nahmen, auch AACM. Ihre Musik wies einen hohen kompositorischen Anteil auf, wenngleich genug Raum für Improvisation blieb. The Art Ensemble of Chicago war ein Naturereignis, das seine Great Black Music an diesem Nachmittag über den Stadtpark der kleinen Stadt am Niederrhein jagte, dass das Publikum mit offenen Mündern, Augen und Ohren fassungslos zu begreifen versuchte, was gerade vor seinen Augen geschah. Die pure Spielfreude, die Energie, die von der Bühne ausging, das Zusammenspiel und die phantastischen Fähigkeiten der Musiker bildeten die Grundlage für ein unvergessliches Konzerterlebnis. The Art Ensemble of Chicago war ein Gesamtkunstwerk, dass sich an diesem einmaligen Nachmittag am Niederrhein in Vollkommenheit präsentierte. Als die Band nach einer atemlosen Stunde von der Bühne ging, grölte, pfiff, schrie und klatschte die vollkommen euphorisierte Zuhörerschaft (mich eingeschlossen) mindestens eine weitere Stunde nach einer Zugabe. Die nicht gewährt wurde. Die nachfolgende Band hatte einen sehr schweren Stand.

Habe ich The Art Ensemble of Chicago ein paar Mal live erlebt, gibt es wohl keinen Musiker, den ich öfter auf der Bühne gesehen und gehört habe als Peter Brötzmann, den Saxophonisten aus Wuppertal und Mitbegründer von FMP. Ein Mann, den ich für mich immer definiert habe als jemanden, der das ganze Leben lang versucht, sein Tenorsaxophon gerade zu blasen (dafür gibt es sogar einen Begriff: brötzen). Eine imposante Erscheinung, die pure Energie und Spielfreude ausstrahlt. Brötzmann, vielleicht der wichtigste und bekannteste deutsche Freejazzer, der auch viel international unterwegs ist und mit den unterschiedlichsten Musikern und Musikerinnen weltweit zusammengearbeitet hat. Es würde viel zu weit führen, das musikalische Spektrum Brötzmanns hier auch nur annähernd zu würdigen.

Wenn dieses musikalische Kraftwerk mit ähnlich gearteten Musikern zusammen kommt, dann gibt es kein Halten mehr. Ein solches Zusammentreffen gab es am 19. August 1993 im Rathaus Charlottenburg, diesem mächtigen Bau mit seinen Jugendstilzitaten an der Otto-Suhr-Allee. Es hieß, FMP-Chef Jost Gebers hätte dort gearbeitet. Davon Free Jazz Platten zu produzieren konnte man nicht leben. Es war ein sehr ungewöhnlicher Ort für ein Konzert mit freier Musik. Alles fand im imposanten Treppenhaus statt. Die Bühne wurde auf dem Treppenabsatz aufgebaut, das Publikum saß auf den Treppen und schaute von oben auf die Musiker, wie im Theater. Der Eintritt war lächerlich, vielleicht drei oder fünf Mark. Auf dieser Bühne standen ein Deutscher, ein Japaner sowie zwei Amerikaner. Am Saxophon der bereits erwähnte Peter Brötzmann, an seiner Seite der japanische Trompeter Toshinoro Kondo, der leider am 17.10.2020 gestorben ist. Er wurde 71 Jahre alt. Kondo verfremdete seinen Trompetensound mit allerlei elektronischen Gerätschaften, so dass sie manchmal klang wie eine elektrische Gitarre, gelegentlich auch nach Miles Davis. Er hatte ähnlich viel Energie wie Brötzmann. Die beiden ergänzten sich ideal. Zusammen gehalten wurde diese vermeintliche Kakophie von der phantastischen Rythmusgruppe um William Parker am Bass und Hamid Drake am Schlagzeug. Vom Feinsten. Dieses Ensemble firmierte unter dem Namen „Die Like A Dog Quartett“. Der Untertitel des Konzerts und des später veröffentlichen Mitschnitts lautete „fragments of music, life an d death of ALBERT AYLER. Ayler, Saxophonist und Außenseiter des amerikanischen Jazz („Music is the Healing Force of the Universe“), in Europa geachtet, in den USA missachtet, wurde von Brötzmann sehr geschätzt. Er wollte diesem Musiker mit dem Die Like A Dog Quartett ein Denkmal setzen. Im November 1970 wurde Ayler „aus dem East River gefischt“ (Brötzmann). Diese Hommage ist auf die kraftvolle, Brötzmannsche Art sehr gelungen, unvergesslich. Immer wieder waren auch Melodiefetzen zu vernehmen, die an Ayler erinnerten. Brötzmann wird auf der CD auch als Komponist genannt. Eine sehr würdige Ehrerbietung für diesen schwarzen Underdog des Jazz. Die Musiker gaben alles, als wollten sie dafür sorgen, dass Ayler auch im Jenseits den Klängen lauschen konnte, die ihm galten. Das war ein Sturm, der durch das ehrwürdige Ratsgebäude an der Otto-Suhr-Allee rauschte. Am Ende wunderte man sich, dass der Bau dem standgehalten hat. Die Welt auf dem Heimweg war eine andere als auf dem Hinweg. So ganz konnte ich nicht begreifen, was ich da gerade erlebt hatte. Absolut unvergesslich.

Zu guter letzt kehren wir zurück ins alte Westberlin, nur wenige Tage vor dem Mauerfall, an den damals trotzdem noch niemand glaubte. Und wir kehren zurück zu einem Musiker, dem wir oben schon begegnet sind, Peter Kowald. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von FMP fand das Total Music Meeting im Rahmen der Berliner Jazztage im schönen Kammermusiksaal der Philharmonie statt. Ein würdiger Rahmen. Das Line Up des viertägigen Festivals gab einen guten Überblick über das musikalische Spektrum, für das das Total Music Meeting stand. Musikerinnen, Musiker, Ensembels, Solisten mit den unterschiedlichsten Konzepten im Rahmen der improvisierten Musik. Beeindruckend. Es ist der 5. November 1989. Auf der Bühne stand Peter Kowald, jener Bassist, der schon beim Auftakt der Reihe 1968 im Quasimodo dabei war. Es war ein Solokonzert, ein Mann mit seinem mächtigen Contrabass. Mehr nicht. Der Kammermusiksaal war mit etwa 1000 Gästen ausverkauft, und die sollten im Laufe des Konzerts keinen Mucks von sich geben. Sie schwiegen und staunten, was dieser kahlköpfige, kräftige Mann mit seinem Instrument, mit dem er verwachsen schien, alles anstellte. Es war eine unzertrennbare Einheit aus Mensch und Instrument. Kowald improvisierte, eins ergab sich aus dem anderen. Er entlockte dem Bass Klänge, von denen man nicht vermutet hätte, dass sie in ihm steckten. Er streichelte ihn, er schlug ihn, er quälte ihn, er strich klopfte und zupfte, klemmte den Bogen zwischen die Saiten und er liebte ihn. Der Bass war Schlagzeug, knarzende Tür, schnurrende Katze. Er stöhnte, jauchzte und jaulte, säuselte, er schrie und flüsterte. All das verwob sich zu einem Klangteppich, auf dem man weiter als bis Bagdad hätte fliegen können. Ich habe mich gefragt, ob es Menschen gab die Kowald so gut kannte wie seinen Bass. Es war die pure Faszination, was dieser Mann da alleine auf der Bühne des Kammermusiksaals veranstaltete. Überraschend, unerbittlich und bislang ungehört. Nach einer guten Stunde ließ Kowald leicht erschöpft von seinem Instrument ab und gönnte ihm den wohlverdienten Feierabend. Peter Kowald verbeugte sich und verließ die Bühne. Zurück blieb ein restlos begeistertes Publikum und dessen tosender Applaus. Mit der Gewissheit etwas Ungeheuerliches erlebt zu haben, verließ ich den Konzertsaal.

Es gibt auch Platten mit Soloarbeiten von Kowald. Zwei habe ich mir gekauft, aber der Genuss aus der Konserve war nicht vergleichbar mit dem unmittelbaren Konzerterlebnis. Wie es Jost Gebers sagte, der richtige Ort für Free Jazz ist die Bühne.

Kowald ist am 21. September 2002 unerwartet in New York gestorben, er wurde 58 Jahre alt. Ein nächstes Konzert in Deutschland war für den Januar im Frankfurter Mousontum geplant. Dort veranstaltete Kowalds Freund Peter Brötzmann ein Tribute Konzert für den jahrelangen Mitstreiter. Brötzmann gestaltete auch das wunderbare Plakat zu dem Abend, der unter dem Motto stand „A Night Of Joy And Music – Dedicated to Peter Kowald“. Die Teilnehmerliste war für Freunde der freien Musik ein echter Leckerbissen. Alle beteiligten Musikerinnen und Musiker habe ich irgendwann auf der Bühne gesehen, in unterschiedlichsten Konstellationen, oft mit Kowald. Als ich nachts um drei Uhr gegangen bin, war der Abend noch nicht beendet.

Peter Brötzmann ist mittlerweile achtzig Jahre alt und brötzt immer noch.

Die wunderbaren Zeichnungen stammen von Bärbel Rothhaar. Herzlichen Dank dafür.

So kam das

friesenbuchhandlung

An diesem Ort in Berlin-Kreuzberg, damals noch 1000 Berlin 61, begann 1980 mein Leben in der Buchbranche. Das Geschäft mit den geschlossenen Rollläden wurde zu der Zeit von einem türkischen Gemüsehändler betrieben. Der Laden auf der linken Seite beherbergte eine kleine Buchhandlung. Sie hieß Friesenbuchhandlung, benannt nach der Straße, in der sie beheimatet war. Die Aufschrift über der Markise ist noch zu entziffern. Eher zufällig kam ich Ahnungsloser zu dem Vergnügen, in einer Buchhandlung arbeiten zu dürfen. Meine einzige Qualifikation: Ich las gerne. Der Gründer und Inhaber der Friesenbuchhandlung war Stammgast in der Kneipe, in der ich seinerzeit arbeitete. Er fragte mich eines Tages am Tresen, ob ich nicht jemand für seine Buchhandlung wüsste, sein Kompagnon sei ausgestiegen. „Frag doch mal mich“, antwortete ich. So kam das. Mal wieder zeigte sich, wie wichtig „Vitamin B“ ist.

Nach drei Jahren trennten sich unsere Wege wieder. In dieser Zeit ist das Wandgemälde, nach eine Idee von mir, entstanden. Es heißt Unter dem Pflaster liegt der Strand, gemäß eines zu dieser Zeit sehr beliebten Sponti-Spruchs. Gemalt hat es Bärbel Rothhaar, eine befreundete Künstlerin, die, nachdem das besetzte Haus, in dem sie lebte, geräumt worden war, bei mir wohnte.

Ich bin sehr froh, dass das Wandbild noch heute zu sehen ist. Die Gegend ist mittlerweile vollkommen durchsaniert und gentrifiziert. Dieses Haus ist ein Relikt aus jener Zeit. Ansonsten prägen aufpolierte Fassaden, Cafés, Gastronomie, Fahrradläden und erlesene Einzelhandelsgeschäfte das Bild. Am Straßenrand parken SUV.

Nach den drei Jahren folgte ein Jahr Arbeitslosigkeit, die durch eine, vom Arbeitsamt gesponserte, Ausbildung zum Buchhändler beendet wurde. Umschulung von Nix auf Buchhändler. Die Vorstellung, irgendwann einmal im Suhrkamp Verlag zu arbeiten und später auch selbst Bücher zu machen, wäre mir damals so absurd erschienen wie ein Fall der Mauer.