Monat: Mai 2011
Katzenjammer in der Stadthalle Langen.
Beim dritten Anlauf sollte es klappen mit dem Konzert des Norwegischen Frauenquartetts Katzenjammer. Erstmals angekündigt war die Band für letzten Oktober (soweit ich mich recht erinnere) im Frankfurter Club Das Bett. Dieser Auftritt wurde wegen Krankheit abgesagt. Der Nachfolgetermin sollte dann im April 2011 stattfinden. Wegen der großen Nachfrage wurde das Konzert vom zu kleinen Club in eine benachbarte, größere Halle verlegt. Dort setzte die ungeplant in Aktion tretende Sprinkleranlage die Halle unter Wasser. Auch dieser Auftritt mußte daraufhin abgesagt werden. Für Montag, den 23.05. war der Ersatztermin angesetzt. Die Band verlängerte dafür ihre Tour um einen Tag. Und das geneigte Publikum fuhr klaglos nach Langen, in die dortige Stadthalle. Alles ging glatt, keine Krankheit und kein Wasserschaden. Einzig einige aufgespannte Regenschirme im Publikum erinnerten an das Sprinklerdesaster von Frankfurt. Und die Band betrat dann ebenfalls unter einem Regenschirm versammelt, die Bühne. Es dauerte ungefähr 30 Sekunden bis die Damen, trotz der lausigen Akkustik, das Publikum auf ihrer Seite hatten. Als musikalische Inovatorinnen werden die Ladies aus Norwegen sicher nicht in die Musikgeschichte eingehen, aber ihr Power-Country-Folk-Varieté-Polka-Rock`n Roll macht einfach Spaß.
Der Abriss des Suhrkamp-Hauses
Seit einigen Tagen fahre ich ein bis zweimal täglich im Frankfurter Westend vorbei um in der Lindenstraße den Abriss des ehemaligen Suhrkamp-Hauses zu fotografieren. Das Wetter ist ideal, in der Regel scheint die Sonne – morgens auf die Straßenseite des Gebäudes, abends auf die Hofseite – und mit meiner Kompaktkamera gelingen einige akzeptable Aufnahmen. Eine Auswahl daraus erscheint täglich und kommentarlos bei dem Online-Magazin Glanz und Elend
Ich habe zehn Jahre in dem Gebäude gearbeitet und so ist es mehr als die pure Lust an der Ästhetik der Zerstörung, die mich dazu treibt, den Abriss dieses legendären Hauses fotografisch zu begleiten.
Dennoch ist es faszinierend zu beobachten wie sich der mächtige Kopf des Abrissdrachens in das Gebäude frisst, als seien die Wände aus Pappe. Ich habe dem Baggerdrachen einen Namen gegeben, den ich aber für mich behalte.
Natürlich lockt es mich, den Abriss auch aus dem Inneren des sterbenden Hauses zu fotografieren. Aber da steht dieses berühmte Schild „Betreten der Baustelle verboten. Eltern haften für Ihre Kinder“. Ich bin zu feige, dieses Verbot zu missachten.
Jemand anderes war hingegen nicht zu feige, wie dieses Foto vom 04.05. beweist.
Das steht ein Mann im Inneren des Gebäudes, zu sehen sind seine Beine und das Gestell eines Fotostativs. Der mutmaßliche Fotograf muss über das hintere Treppenhaus reingekommen sein, das vordere ist bereits abgerissen. Und so können wir hoffentlich auch irgendwann Bilder aus dem Inneren des schwer verletzten Suhrkamp-Hauses sehen.
Nachdem die Fotos mittlerweile, verabredungsgemäß, von der Glanz und Elend Seite entfernt wurden, oder irgendwo im Archiv gelandet sind, zeige ich sie hier für unbegrenzte Zeit.





























































